1. Kassensicherungsverordnung (KassenSichV) – Rechtssichere Kassensysteme für Ihr Unternehmen

Die Kassensicherungsverordnung (KassenSichV) ist eine gesetzliche Vorschrift in Deutschland, die dazu dient, Manipulationen an elektronischen Kassensystemen zu verhindern und die Steuertransparenz zu erhöhen. Seit dem 1. Januar 2020 sind alle Unternehmen, die ein elektronisches Kassensystem oder eine Registrierkasse nutzen, verpflichtet, diese mit einer zertifizierten Technischen Sicherheitseinrichtung (TSE) auszustatten. Die gesetzliche Regelung stellt sicher, dass alle Transaktionen lückenlos, unveränderbar und manipulationssicher gespeichert werden. Dies schützt sowohl Unternehmen als auch Finanzbehörden vor unrechtmäßigen Eingriffen und garantiert eine fälschungssichere Kassenführung.

2. Technische Sicherheitseinrichtung (TSE) – Herzstück der KassenSichV

Eine TSE ist ein Sicherheitsmodul, das in elektronische Kassensysteme integriert wird, um sämtliche Geschäftsvorfälle manipulationssicher aufzuzeichnen. Sie besteht aus drei Hauptkomponenten:

  1. Sicherheitsmodul (SMA): Dieses Modul stellt sicher, dass alle Transaktionen vollständig und unveränderbar erfasst werden.

  2. Speichermedium: Hier werden die signierten Daten für die gesetzlich vorgeschriebene Aufbewahrungsfrist von zehn Jahren gespeichert.

  3. Einheitliche Digitale Schnittstelle (DSFinV-K): Sie ermöglicht den standardisierten Export der gespeicherten Daten für Prüfzwecke durch die Finanzbehörden.

Die TSE kann sowohl als Hardware-Lösung (z. B. USB-Stick, SD-Karte) als auch als Cloud-basierte Lösung implementiert werden. Bei der Cloud-TSE werden die Daten online in einem zertifizierten Rechenzentrum gespeichert, was insbesondere für Unternehmen mit mehreren Filialen von Vorteil ist.

3. Funktionsweise der TSE

Bei jedem Kassenvorgang sendet das Kassensystem die Transaktionsdaten an die TSE. Das Sicherheitsmodul (SMA) verarbeitet diese Daten und erstellt in Zusammenarbeit mit dem Cryptographic Service Provider (CSP) eine digitale Signatur. Diese Signatur wird anschließend zusammen mit den Originaldaten auf dem Speichermedium der TSE abgelegt. Jeder Beleg erhält zudem einen individuellen Code, der die Integrität des Vorgangs bestätigt. Durch diese Vorgehensweise wird sichergestellt, dass nachträgliche Änderungen an den Daten sofort erkennbar sind.

4. Gesetzliche Anforderungen und Fristen

Seit dem 1. Januar 2020 sind Unternehmen in Deutschland verpflichtet, ihre Kassensysteme mit einer zertifizierten TSE auszustatten. Aufgrund von Verzögerungen bei der Zertifizierung der TSEs wurde eine Nichtbeanstandungsregelung bis zum 30. September 2020 gewährt. Für bestimmte Kassensysteme, die technisch nicht aufrüstbar sind, gelten Übergangsfristen bis zum 31. Dezember 2022. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Ausnahmeregelungen nur unter bestimmten Voraussetzungen gelten und entsprechend dokumentiert werden müssen.

5. Vorteile der TSE für Unternehmen

  • Rechtssicherheit: Durch die Implementierung einer TSE erfüllen Unternehmen die gesetzlichen Vorgaben und vermeiden potenzielle Strafen bei Prüfungen.

  • Schutz vor Manipulation: Die TSE stellt sicher, dass alle Kassendaten unveränderbar gespeichert werden, wodurch das Risiko von Datenmanipulationen minimiert wird.

  • Effiziente Prüfungen: Dank der einheitlichen digitalen Schnittstelle können Daten bei Betriebsprüfungen schnell und standardisiert bereitgestellt werden.

6. Herausforderungen bei der Implementierung

Die Einführung der TSE bringt für viele Unternehmen Herausforderungen mit sich, insbesondere in Bezug auf:

  • Kosten: Anschaffung und Integration der TSE können mit erheblichen Investitionen verbunden sein.

  • Technische Integration: Nicht alle Kassensysteme sind ohne Weiteres mit einer TSE kompatibel, was unter Umständen den Austausch der Hardware erforderlich macht.

  • Schulung des Personals: Mitarbeiter müssen im Umgang mit den neuen Systemen geschult werden, um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen.

7. Fazit

Die Kassensicherungsverordnung und die damit verbundene Pflicht zur Implementierung einer Technischen Sicherheitseinrichtung stellen wichtige Schritte zur Sicherstellung der Transparenz und Integrität von Kassendaten dar. Unternehmen sollten sich frühzeitig mit den Anforderungen vertraut machen und die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen und die Vorteile einer manipulationssicheren Kassenführung zu nutzen.

6. Hardware und Kassensysteme

Die richtige technische Ausstattung ist essenziell:

  • TSE-Module: Sichern Sie Ihr Kassensystem mit einem zertifizierten TSE-Modul. Mehr erfahren
  • Barcodescanner: Diese Geräte erleichtern das Scannen von Produkten und reduzieren Fehler beim Kassiervorgang. Mehr erfahren.
  • Bondrucker: Moderne Bondrucker sorgen für schnelle und professionelle Belege, die Kunden schätzen. Mehr erfahren.
  • Touchsysteme: Touchscreens ermöglichen eine intuitive Bedienung Ihrer Kassensysteme, ideal für schnelle Arbeitsabläufe. Mehr erfahren.
  • Inventarverwaltung: Optimieren Sie Ihre Bestände mit Softwarelösungen, die Lagerbewegungen in Echtzeit erfassen.
  • Flexible Kassensysteme: Wählen Sie Lösungen, die skalierbar und anpassungsfähig sind, um mit Ihrem Geschäft zu wachsen.

FAQ

Was ist ein TSE-Modul?

Ein TSE-Modul (Technische Sicherheitseinrichtung) ist eine gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitslösung für elektronische Kassensysteme. Es sorgt dafür, dass alle Transaktionen manipulationssicher aufgezeichnet und gespeichert werden, um die Anforderungen der Kassensicherungsverordnung (KassenSichV) zu erfüllen.

Warum ist ein TSE-Modul notwendig?

Die Kassensicherungsverordnung wurde eingeführt, um Manipulationen an Kassensystemen zu verhindern und Steuertransparenz zu gewährleisten. Ohne eine zertifizierte TSE kann ein Kassensystem nicht rechtskonform betrieben werden, was zu Bußgeldern und rechtlichen Konsequenzen führen kann.

Für wen gilt die KassenSichV und die TSE-Pflicht?

Die Regelung betrifft alle Unternehmen in Deutschland, die ein elektronisches Kassensystem oder eine Registrierkasse nutzen, darunter:
✅ Einzelhandel
✅ Gastronomie
✅ Friseure & Kosmetikstudios
✅ Handwerksbetriebe
✅ Dienstleister & weitere Gewerbe

Ausgenommen sind Kassensysteme, die vor dem 1. Januar 2020 angeschafft wurden und nicht aufrüstbar sind.

Wie funktioniert ein TSE-Modul?

Ein TSE-Modul arbeitet nach folgendem Prinzip:
1️⃣ Transaktionsdaten werden von der Kasse an das TSE-Modul gesendet.
2️⃣ Das Modul signiert und speichert die Daten manipulationssicher.
3️⃣ Die Daten werden im gesetzlichen Format gespeichert und stehen für Prüfungen bereit.
4️⃣ Bei einer Steuerprüfung können die Finanzbehörden die gespeicherten Daten abrufen.

Welche Arten von TSE-Modulen gibt es?

Es gibt zwei Hauptvarianten von TSE-Modulen:

Hardware-TSE

  • Wird als USB-Stick, SD-Karte oder internes Modul direkt am Kassensystem angebracht.
  • Funktioniert offline und ist ideal für kleinere Betriebe mit wenigen Kassenplätzen.

Cloud-TSE

  • Speichert die Daten online in einem zertifizierten Rechenzentrum.
  • Ideal für Filialbetriebe und Unternehmen mit mehreren Kassen, da alle Transaktionen zentral gesichert werden.
Welche Vorteile/Nachteile bietet eine Cloud-TSE?

🌐 Zentrale Verwaltung: Alle Kassen sind mit einer einzigen TSE verbunden.
🔄 Automatische Updates: Immer auf dem neuesten Stand ohne Hardware-Austausch.
📂 Einfache Datensicherung: Keine manuelle Datensicherung notwendig.
Schnelle Einrichtung: Direkt betriebsbereit, ohne physische Installation.

Obwohl Cloud-TSEs viele Vorteile bieten, gibt es einige potenzielle Nachteile, die beachtet werden sollten:

☁️ Abhängigkeit von einer stabilen Internetverbindung – Eine Cloud-TSE benötigt eine permanente Online-Verbindung. Falls das Internet ausfällt, kann es zu Problemen bei der Transaktionsverarbeitung kommen.

🔄 Laufende Kosten – Im Gegensatz zu Hardware-TSEs fallen bei Cloud-TSEs monatliche Gebühren an, die sich langfristig summieren können.

🛠 Technische Kompatibilität – Nicht alle Kassensysteme unterstützen Cloud-TSEs. Vor der Anschaffung sollte geprüft werden, ob die eigene Kassenlösung kompatibel ist.

📜 Datenschutz & Speicherung – Da die Transaktionsdaten in externen Rechenzentren gespeichert werden, muss sichergestellt sein, dass der Anbieter alle Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen erfüllt (z. B. DSGVO-Konformität und BSI-Zertifizierung).

🔑 Abhängigkeit vom Anbieter – Bei einem Wechsel des Cloud-TSE-Anbieters können Datenmigrationen oder Systemanpassungen notwendig sein, was zusätzlichen Aufwand bedeutet.

Falls du noch weitere Ergänzungen oder Anpassungen möchtest, sag einfach Bescheid! 😊

Kann ich mein bestehendes Kassensystem nachrüsten?

Ja, die meisten modernen Kassensysteme sind TSE-fähig und lassen sich einfach mit einer Hardware- oder Cloud-TSE aufrüsten. Falls Ihr Kassensystem zu alt ist, kann es sein, dass eine komplette Umstellung auf ein neues System erforderlich ist.

Was passiert, wenn ich kein TSE-Modul nutze?

Ohne TSE ist Ihr Kassensystem nicht gesetzeskonform. Das Finanzamt kann bei einer Prüfung hohe Bußgelder verhängen, und es besteht das Risiko, dass die Buchführung verworfen wird. Zudem können Betriebsprüfungen und Nachzahlungen drohen.

Wie lange müssen die TSE-Daten aufbewahrt werden?

Alle Transaktionsdaten müssen für 10 Jahre aufbewahrt werden, um sie im Falle einer Steuerprüfung vorlegen zu können.

Wo bekomme ich ein TSE-Modul?

Bei uns! Schau hier rein.

Wie erkenne ich, ob ein TSE-Modul zertifiziert ist?

Ein zertifiziertes TSE-Modul verfügt über eine offizielle Zulassung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Achten Sie auf entsprechende Zertifikate und Herstellerangaben.

Muss ich eine Fiskalisierung für meine Kasse durchführen?

Ja, jede elektronische Kasse muss mit einer TSE-Lösung fiskalisiert werden. Das bedeutet, dass das System alle Vorschriften der KassenSichV einhalten muss.

Welche zusätzlichen Pflichten gibt es neben der TSE?

Zusätzlich zur TSE-Pflicht müssen Unternehmen:
📜 Eine Verfahrensdokumentation führen, die beschreibt, wie das Kassensystem genutzt wird.
🧾 Belege mit QR-Codes ausgeben, die Finanzprüfungen erleichtern.
📊 Eine einheitliche digitale Schnittstelle (DSFinV-K) bereitstellen, falls das Finanzamt eine Kassennachschau durchführt.

Kann ich mein TSE-Modul selbst installieren?

Die Installation eines TSE-Moduls ist meistens einfach und kann vom Betreiber durchgeführt werden. Cloud-TSEs erfordern oft nur eine Registrierung und Verknüpfung mit der Kassen-Software. Falls Sie unsicher sind, empfiehlt es sich, einen Fachmann oder Kassendienstleister hinzuzuziehen.

Welche Kosten entstehen für ein TSE-Modul?

💰 Hardware-TSE: Einmalige Anschaffungskosten zwischen 150–300 € pro Kasse.
💻 Cloud-TSE: Laufende Gebühren zwischen 5–15 € pro Monat je nach Anbieter.
Zusätzlich können Service- und Einrichtungskosten anfallen.

Wie oft muss das TSE-Modul ausgetauscht werden?

TSE-Module haben eine gesetzliche Laufzeit von 5 Jahren. Danach muss entweder ein neues Modul angeschafft oder ein Update für Cloud-TSEs durchgeführt werden.

Wie stelle ich sicher, dass meine Kasse den gesetzlichen Anforderungen entspricht?

✅ Verwenden Sie ein Kassensystem mit zertifiziertem TSE-Modul.
Regelmäßige Updates der Kassensoftware durchführen.
Alle Belege mit QR-Codes korrekt ausstellen.
Verfahrensdokumentation führen und regelmäßig aktualisieren.

Gibt es Alternativen zur TSE-Pflicht?

Nein, alle elektronischen Kassensysteme müssen mit einer TSE ausgestattet sein. Eine Ausnahme besteht nur für manuelle Kassen (z. B. klassische Registrierkassen ohne elektronische Speicherfunktion).

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